Diversifikation ist einer der wichtigsten Grundsätze beim Investieren. Sie hilft, Risiken zu verteilen und macht dein Portfolio widerstandsfähiger. Das Prinzip ist einfach: Streue dein Geld über verschiedene Länder, Regionen, Branchen und Unternehmensgrössen. So vermeidest du, dass der Erfolg deines Investments von wenigen Firmen oder einer einzigen Region abhängt.
Diversifikation nach Region: Industrieländer und Schwellenländer
Die geografische Verteilung ist ein wichtiger Teil der Diversifikation. Man unterscheidet zwischen Industrieländern bzw. Developed Markets (USA, Schweiz, Deutschland, Kanada, Japan, Australien…) und Schwellenländern bzw. Emerging Markets (China, Indien, Brasilien, Südafrika…).
Beispiele für Indizes:
- MSCI World enthält rund 1’500 Unternehmen aus 23 Industrieländern. Die Länderanteile basieren auf der Marktkapitalisierung (Börsenwert) der enthaltenen Firmen – darum sind die USA mit ca. 74 % stark gewichtet. Auch wenn es «World» heisst: Schwellenländer sind nicht enthalten. Mit «Welt-ETF» meint man also einen ETF, der die Industrieländer abdeckt.
- MSCI Emerging Markets enthält rund 1’400 Unternehmen aus 24 Schwellenländern.
- MSCI All Country World (ACWI) und FTSE All-World kombinieren Industrieländer und Schwellenländer.
MSCI und FTSE sind beides Index-Herausgeber. Bei beiden Firmen unterscheidet sich die Länderverteilung leicht: Beispielsweise gehört Südkorea bei MSCI zu den Schwellenländer, FTSE kategorisiert es als Industrieland.
Diversifikation nach Unternehmensgrösse: Large, Mid und Small Caps
Nicht nur Regionen, auch die Grösse der Unternehmen spielt bei der Diversifikation eine Rolle. In den meisten Indizes werden Unternehmen nach ihrer Marktkapitalisierung (Börsenwert) eingeteilt in:
- Large Caps: Grosse Konzerne wie Apple oder Microsoft
- Mid Caps: Mittelgrosse Unternehmen wie Zalando
- Small Caps: Kleinere Unternehmen wie Duolingo oder Reddit – oft mit mehr Wachstumspotenzial, aber auch höherem Risiko
Welche Unternehmensgrössen ein ETF abdeckt, siehst du in den Factsheets auf Plattformen wie justETF.
Fazit – Diversifikation zahlt sich aus
Ein breit diversifiziertes ETF-Portfolio verteilt sich über verschiedene Länder, Branchen und Unternehmensgrössen. Damit reduzierst du Klumpenrisiken und bist weniger abhängig von der Entwicklung einzelner Märkte oder Regionen.
Hier geht es übrigens immer um den Aktienanteil in deinem Portfolio. Je näher du der Pension kommst, desto sinnvoller ist es, stabile Anlageklassen wie Anleihen oder Gold beizumischen, um die Schwankungen zu reduzieren. Mit einem Anlagehorizont von über 10 Jahren kann ein reines Aktienportfolio weiterhin völlig vertretbar sein – vorausgesetzt, du hältst auch in schwächeren Marktphasen durch.