Je nachdem, wie du investieren willst, kannst du unterschiedliche ETF-Strategien verfolgen. Die einen setzen auf Dividenden, die anderen auf Wachstum. Auch die Zusammensetzung deines Portfolios spielt eine wichtige Rolle.
Hier findest du die wichtigsten ETF-Strategien im Überblick: Dividendenstrategie oder Wachstumsstrategie, sowie die Zusammensetzung deines Portfolios: Ein-ETF-Portfolio, Core-Satellite-Strategie, 70/30-Portfolio.
Strategien – dein langfristiges Ziel
Dein langfristiges Ziel entscheidet, welche ETF-Strategie am besten zu dir passt. Ob du auf regelmässige Dividenden, starkes Wachstum oder eine Kombination setzt – die richtige Strategie hilft dir, deine Ziele systematisch zu verfolgen.
Die Dividendenstrategie – passives Einkommen mit ETFs
Dividenden-ETFs investieren in Unternehmen, die regelmässig Gewinne ausschütten. Diese Dividenden landen als Bargeld in deinem Depot. Von dort kannst du sie dir auf dein Bankkonto auszahlen lassen oder aber wieder investieren.
Vorteile
- Regelmässige Einnahmen: z. B. quartalsweise Ausschüttungen
- Oft stabilere Kurse: Dividendenzahlungen sind nicht direkt vom Aktienkurs abhängig, und Dividendenzahler sind oft etablierte Firmen.
Nachteile
- Weniger Wachstumspotenzial: Dividendenfirmen wachsen oft langsamer
- Dividenden musst du in der Schweiz versteuern – Kursgewinne nicht
Die Wachstumsstrategie – auf Kursgewinne setzen
Hier investierst du in Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial, die oft wenig oder keine Dividenden zahlen. Dein Gewinn entsteht hauptsächlich durch Kurssteigerungen.
Vorteile
- Höhere langfristige Renditen
- Thesaurierende ETFs reinvestieren Dividenden automatisch
Nachteile
- Oft stärkere Kursschwankungen
- Keine laufenden Erträge – Gewinne erst beim Verkauf
Portfolio-Strukturen – wie du deine Strategie umsetzt
Ob Dividenden- oder Wachstumsstrategie: Dein Portfolio kannst du auf unterschiedliche Arten zusammenstellen. Hier die drei gängigsten Ansätze:
Alles in einen ETF – die einfachste Lösung
Du investierst dein gesamtes Kapital in einen breit gestreuten ETF, z.B. MSCI ACWI oder FTSE All-World.
Vorteile
- Einfach & unkompliziert
- Globale Diversifikation ohne Aufwand
Nachteile
- Keine Gewichtungsanpassungen möglich
- Schwellenländer & Small Caps oft unterrepräsentiert
Geeignet, wenn du möglichst nichts zu tun haben willst.
Core-Satellite-Strategie – Basis plus gezielte Chancen
Du kombinierst einen breit gestreuten ETF als Core mit einzelnen Themen-, Länder- oder Branchen-ETFs als Satelliten.
Beispiel:
- Core (60–80%): MSCI ACWI IMI, MSCI ACWI, FTSE All-World, MSCI World
- Satellites (20–40%): Themen-ETFs, Länder-ETFs, Einzelaktien, Gold-ETFs, Krypto
Vorteile
- Solide Basis + gezielte Chancen
Nachteile
- Mehr Aufwand (z.B. Rebalancing nötig = Gewichtung unter den ETFs korrigieren)
- Höheres Risiko durch Satelliten
Geeignet, wenn du langfristig investieren willst und trotzdem gezielt Akzente setzen möchtest.
70/30 Portfolio – Industrie- und Schwellenländer gezielt gewichten
Du kombinierst zwei ETFs – etwa 70 % MSCI World und 30 % Emerging Markets – und steuerst so die Gewichtung zwischen Industrie- und Schwellenländern selbst.
Vorteile
- Bessere Abdeckung der Weltwirtschaft
- Mehr Kontrolle über die Gewichtung
Nachteile
- Eigenes Rebalancing nötig
- Schwellenländer können stärker schwanken
Geeignet, wenn du aktiv steuern und Schwellenländer bewusst gewichten möchtest.
Fazit – welche Strategie passt zu dir?
| Strategie | Vorteile | Nachteile | Für wen geeignet? |
|---|---|---|---|
| Dividendenstrategie | Regelmässiges Einkommen | Weniger Wachstum | Einkommensorientierte Anleger |
| Wachstumsstrategie | Höhere Renditechancen | Mehr Schwankungen | Langfristige Anleger |
Portfolio-Strukturen:
| Ansatz | Vorteile | Nachteile | Für wen geeignet? |
|---|---|---|---|
| Alles in einen ETF | Einfach, automatisches Rebalancing | Keine Anpassungemöglichkeiten | Passive Anleger |
| Core-Satellite | Flexibel, breit & gezielt | Mehr Aufwand | Erfahrene Anleger |
| 70/30-Portfolio | Eigene Gewichtung möglich | Rebalancing nötig | Erfahrene Anleger |
Lege dich auf eine Strategie fest und bleibe dabei. Zu häufiges Wechseln von ETFs (Verkaufen und Neukaufen) kann teuer werden, da bei jedem Trade Gebühren anfallen.