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ETF Guide – 1/7

ETFs in der Schweiz – Einfach, günstig und langfristig investieren

Du kennst dich mit der Börse nicht aus – willst dein Geld aber trotzdem sinnvoll anlegen?

ETFs sind eine einfache Möglichkeit, dein Vermögen langfristig zu investieren – breit gestreut, mit tiefen Kosten und ohne ständiges Handeln. Du brauchst keine Börsenkenntnisse – aber etwas Geduld.

Berechnet mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7% basierend auf der realen langfristigen Entwicklung der Aktienmärkte.

Viele wünschen sich rückblickend, früher damit angefangen zu haben. Genau deshalb zeigt dir etfschweiz.ch Schritt für Schritt, wie du in der Schweiz einfach und fundiert mit ETFs starten kannst.

Was sind ETFs?

Ein ETF (Exchange Traded Fund = börsengehandelter Fonds) ist ein grosser Korb mit Aktien verschiedener Firmen. Im Unterschied zu klassischen Fonds kannst du ETFs wie eine normale Aktie direkt an der Börse kaufen und verkaufen. Entwickeln sich die Unternehmen gut, steigt auch der Wert des ETFs.

Mit einem einzigen ETF-Kauf investierst du also gleichzeitig in Hunderte oder sogar Tausende Firmen. Damit verteilst du dein Risiko: Ein globaler ETF wie der MSCI World enthält rund 1’500 Unternehmen. Wenn es einer Firma schlecht geht, gleichen die anderen das meist aus.

Aber auch bei ETFs geht es nicht immer nur bergauf. Die Kurse schwanken – nicht durch den ETF selbst, sondern durch die Aktien, aus denen er besteht. Während der Corona-Pandemie 2020 fielen die Märkte um rund 30%, in der Dotcom-Blase 2000 und während der Finanzkrise 2008 um etwa 50%. Trotz dieser Tiefs hat sich der Markt immer wieder erholt und neue Höchststände erreicht. Historisch lag die durchschnittliche Rendite globaler Aktienmärkte bei 7–8% pro Jahr.

Hinweis: Es gibt auch ETFs, die nicht in Aktien, sondern in andere Anlageklassen wie Anleihen, Gold oder Kryptowährungen investieren. Aktien bieten breite Diversifikation und langfristig attraktive Renditen, weshalb sich etfschweiz.ch primär auf Aktien-ETFs fokussiert.

Wie funktioniert ein ETF?

Dazu musst du zuerst wissen, was ein Börsenindex ist. Ein Börsenindex ist eine festgelegte Liste von Unternehmen, zum Beispiel:

  • MSCI World: Rund 1’500 grosse Firmen weltweit
  • S&P 500: Die 500 grössten US-Firmen
  • SMI: Die 20 wichtigsten Schweizer Firmen

Diese Listen werden von speziellen Anbietern erstellt – zum Beispiel MSCI, S&P oder der Schweizer Börse. Sie prüfen regelmässig, welche Firmen in den Index gehören, passen ihn an und legen auch die Gewichtung fest: Grosse Unternehmen haben einen grösseren Anteil am Index als kleinere.

Ein ETF bildet immer einen Börsenindex ab: Er kauft Aktien der enthaltenen Firmen und passt sich automatisch an, wenn sich der Index ändert. Fällt eine Firma aus dem Index, verkauft der ETF diese Aktien. Ändert sich die Gewichtung der Firmen im Index, kauft oder verkauft der ETF entsprechend Anteile. Deshalb nennt man ETFs passiv: Es gibt keinen Fondsmanager, der Entscheidungen treffen muss – der Index gibt alles vor. Genau das macht ETFs so kostengünstig.

Hinweis: Es gibt zwar auch aktiv gemanagte ETFs, bei denen ein Manager gezielt einzelne Firmen aus dem Index auswählt. Da diese Fonds meist teurer sind und sich auf Trends oder kleinere Märkte konzentrieren, behandelt etfschweiz.ch ausschliesslich passive ETFs.

Ich habe einen Fonds bei meiner Bank, was ist der Unterschied?

Kurz gesagt: Dein Bank-Fonds ist wahrscheinlich teurer – und liefert trotzdem weniger Rendite als ein ETF.

Warum teurer?
Bank-Fonds sind meist aktiv gemanagt. Ein Fondsmanager entscheidet, wann welche Aktien gekauft oder verkauft werden – das kostet: 1 bis 1.5% laufende Gebühren (TER) sind keine Seltenheit. Dieser Betrag wird dir jährlich direkt vom Vermögen abgezogen. Ein ETF hingegen ist passiv und braucht keine aktiven Entscheidungen. Deshalb liegen die laufenden Kosten meist unter 0.2% – auf viele Jahre kann das zehn- und hunderttausende Franken ausmachen. Beispiel im ETF-Kostenrechner ansehen: 50’000 CHF über 40 Jahre bei 0.2% vs. 1.2% TER angelegt

Warum weniger Rendite?
Weil es den meisten Fondsmanagern nicht gelingt, den Markt zu schlagen. Die SPIVA-Studie von S&P zeigt: Weniger als 10% der aktiv gemanagten globalen Aktienfonds schaffen es langfristig, ihren Vergleichsindex zu schlagen. Deshalb hast du in den meisten Fällen mehr davon, wenn du in einen passiven ETF investierst. Dieser Artikel von justetf.com fasst die Ergebnisse der Studie verständlich zusammen.

Wie sicher sind ETFs?

ETFs gelten als eine der vergleichsweise sicheren Anlageformen an der Börse, weil sie dein Geld auf viele Firmen verteilen. Das schützt vor einem Totalverlust – macht ETFs aber nicht risikofrei.

Der Wert eines ETFs schwankt. In Krisen kann er kurzfristig um 20 bis 50% fallen – etwa während der Finanzkrise oder Corona. Wer dann verkauft, macht Verluste.

Was du beim Investieren brauchst, ist Geduld. In den ersten Jahren kann dein Depot im Minus sein – das ist normal. Aber die Märkte haben sich bisher immer erholt, oft schon nach 3 bis 5 Jahren.

Historisch gab es keinen einzigen Zeitraum von 15 Jahren oder mehr, in dem ein breit gestreutes Investment in den globalen Aktienmarkt Verluste gemacht hätte – selbst dann, wenn man zum Höchststand vor einem Crash eingestiegen ist. Natürlich ist das keine Garantie für die Zukunft. Aber es zeigt: Wer langfristig investiert und in schwierigen Phasen nicht verkauft, senkt sein Risiko deutlich. Deshalb heisst die Strategie «buy and hold»: Kaufen und halten – und cool bleiben, wenn der Kurs im Keller ist.

Wie du mit ETFs startest

ETFs sind also eine einfache Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen. Damit es auch wirklich entspannt bleibt, solltest du vorher diese Dinge beachten:

  1. Versicherung: Kläre, ob du bei grösseren Schäden (z. B. Einbruch, Wasserschaden, Haftpflicht) ausreichend versichert bist. So minimierst du das Risiko unerwarteter hoher Ausgaben und kannst deine Investitionen unangetastet lassen.
  2. Notgroschen: Halte 3–6 Monatsausgaben als Reserve für unvorhergesehene Ausgaben auf deinem Konto (Wie hoch sollte mein Notgroschen sein?)
  3. Anlagehorizont: Aktien-ETFs lohnen sich nur langfristig – mindestens 10 Jahre.
  4. Nur Geld investieren, das du nicht brauchst: Lege nur Geld an, das du in den nächsten Jahren sicher nicht brauchst. (Meine Sparquote herausfinden)

Und so startest du in drei Schritten:

  1. Konto bei einem Broker erstellen. Dort kannst du ETFs kaufen und verwalten.
  2. ETF auswählen, je nachdem, welche ETFs dein Broker anbietet.
  3. ETF kaufen und/oder einen ETF-Sparplan anlegen.

Lies dich zuerst auf etfschweiz.ch ein und verschaff dir einen Überblick – dann kannst du entspannt und informiert starten.