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Meine ETF-Strategie – so investiere ich

Jeder hat seine eigene Art zu investieren. Und auch wenn die Grundregeln für alle ähnlich sind (breit streuen, langfristig investieren, Kosten tief halten), ist am Ende jede Strategie ein bisschen individuell. Sie sollte auch deinen Anlagehorizont berücksichtigen – meiner beträgt 25 Jahre.

Hier zeige ich dir, wie ich mein ETF-Portfolio aufgebaut habe – und warum genau so. Das muss für deine persönliche Situation nicht zwingend Sinn machen. Aber vielleicht ist es spannend, einmal einen anderen Denkansatz zu sehen. Nicht aus dem Lehrbuch – aber auf mich abgestimmt.

Mein Depot habe ich übrigens bei der Saxo Bank.

Keine Anlageberatung. Dieser Beitrag dient nur der Information und spiegelt meine persönliche Meinung wider.

Mein Ziel: Wachstum mit einer Prise Cashflow

Ich will mit meinem ETF-Depot vor allem eins: langfristig Vermögen aufbauen.
Aber als Selbstständiger ohne fixen Lohn schätze ich es, wenn zwischendurch auch mal etwas aufs Konto tröpfelt. Deshalb investiere ich rund 20 % in ausschüttende Dividenden-ETFs. Damit lassen sich mal die Ferien oder die Krankenkassenprämie bezahlen – oder ich investiere das Geld einfach wieder, wenn ich es gerade nicht brauche.

Und ganz ehrlich: Es motiviert auch, dranzubleiben und weiter zu investieren, wenn einfach mal wieder 1’000 CHF Dividenden reinkommen, ohne dass ich etwas dafür tun musste.

Wachstum bleibt mein Fokus – aber ein bisschen Cashflow gehört für mich dazu.

Mein Portfolio

ETFISINAnteilRolle
iShares MSCI ACWI (SSAC)IE00B6R5225980%Mein Kerninvestment – weltweit gestreut, auf Wachstum ausgerichtet.
Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield (VHYL)IE00B8GKDB1010%Globaler Dividenden-ETF – für einen kleinen Cashflow-Anteil
iShares Swiss Dividend (CHDVD)CH023793563710%Schweiz-Anteil & Ausschüttungen in CHF – als Home-Bias und Steuer-Bonus.

Warum genau diese Aufteilung?

  • 80% MSCI ACWI – weil globale Diversifikation unschlagbar ist.
    Der ACWI bildet praktisch den ganzen Weltmarkt ab (ohne Small Caps) und enthält über 2’300 Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern. Ich kann ihn bei der Saxo Bank im monatlichen ETF-Sparplan kostenlos in CHF besparen, habe also auch keine Umrechnungsgebühren. Wäre der ACWI IMI kostenlos verfügbar (der auch Small Caps enthält), würde ich vermutlich den nehmen – aber so passt für mich auch die Standardvariante. Sie ist breit genug diversifiziert und einfach zu besparen.
  • 10% VHYL – weil ein bisschen Cashflow motiviert.
    Der VHYL investiert ebenfalls in Unternehmen aus der gesamten Welt, aber fokussiert auf hohe Dividendenrendite. Trotz seines Dividendenfokus hat der ETF eine solide Wertentwicklung. Genau das passt zu meiner Strategie: Er schüttet 3–4% aus und legt trotzdem langfristig an Wert zu.
  • 10% CHDVD – weil er Home-Bias und Dividenden kombiniert
    Ich habe bewusst 10 % Schweiz-Anteil. Warum? Weil das perfekt in den Dividenden-Teil meiner Strategie passt. Schweizer Firmen zahlen zuverlässig Dividenden, CH-ETFs profitieren von tieferer Stempelsteuer und Quellensteuern fallen keine an. Auch dieser ETF hat trotz der Ausschüttungen noch eine stabile Wertentwicklung. Ich profitiere so nicht nur vom Cashflow, sondern auch von Kurssteigerungen.

Im diesem Sinne ist mein Portfolio ein Core-Satellite-Portfolio – mit dem MSCI ACWI als Kern und zwei Satelliten mit Home-Bias und Dividendenfokus.

Warum keine Schwellenländer extra?

Weil sie im ACWI und VHYL schon abgedeckt sind – zwar untergewichtet, aber dennoch dabei.

Ein separater Emerging Markets IMI mit rund 10% Anteil wäre sicher überlegenswert. Ich habe mich trotzdem bewusst dagegen entschieden: Ich möchte nicht jedes Jahr überlegen müssen, ob ich die Gewichtung anpassen sollte (Rebalancing). Mein Ziel ist ein Portfolio, das ich einmal aufsetze und dann einfach laufen lasse – ganz nach dem Motto «set and forget». Lieber bewusst unperfekt investieren, als sich im ständigen Optimieren zu verlieren.

Warum keine Small Caps?

Small Caps wären für die Diversifikation sinnvoll – aber sie sind im ACWI, den ich kostenlos besparen kann, eben nicht enthalten. Da ich mein Portfolio möglichst einfach halten möchte, verzichte ich auf einen separaten Small-Caps-ETF. Sein Einfluss wäre ohnehin eher gering.

Warum nur Aktien-ETFs?

Mit einem Anlagehorizont von 25 Jahren setze ich voll auf Aktien. Sie bieten langfristig die besten Chancen auf Wachstum und laufende Erträge – auch wenn andere Anlagen phasenweise besser laufen können. Anleihen oder Gold stabilisieren zwar kurzfristig, bremsen aber oft die Rendite. Für mich bleibt ein breit gestreuter Aktien-ETF die sinnvollste Basis.

Aber: Nichts spricht dagegen, neben dem ETF-Portfolio auch etwas Bitcoin oder Gold zu halten.

Was ist mit den Überschneidungen?

Der ACWI, der VHYL und der CHDVD enthalten teils dieselben Unternehmen. Das nehme ich bewusst in Kauf – jeder ETF hat in meinem Portfolio eine eigene Rolle: Der ACWI als globaler Core, der VHYL für Dividenden, der CHDVD für meinen Schweiz-Anteil. Mir ist wichtiger, klare Schwerpunkte zu setzen, als jedes Überschneidungs-Prozent zu optimieren.

Was könnte man (theoretisch) noch optimieren?

Klar, man könnte noch viel «feintunen»:

  • Einen Nasdaq-ETF fürs US-Tech-Exposure
  • Momentum- oder Quality-ETFs oder Factor-Strategien für Renditechancen
  • Mehr Value-ETFs oder einzelne Branchen-ETFs
  • Separate Small Caps- und EM-ETFs für maximale Diversifikation

Alles möglich. Und gefühlt kommen wöchentlich neue spannende, aussichtsreiche ETFs auf den Markt. Aber für mich gilt: Lieber ein solides, simples Portfolio mit 80–90 % der möglichen Rendite als ein kompliziertes Konstrukt, bei dem ich mehr analysiere als investiere – genau das will ich bei ETFs eben nicht.

Denn am Ende schlägt eine einfache, umgesetzte Strategie jede komplexe Theorie, die nie realisiert wird.

Mein Fazit: Keep it simple.

Der grösste Vorteil von ETFs? Ihre Einfachheit. Und genau das bildet auch mein Portfolio ab: breit gestreut, auf meine Situation abgestimmt – und vor allem so einfach, dass ich nicht ständig daran herumschrauben muss.

  • Der Kern bleibt Wachstum
  • Ein kleiner Anteil bringt Cashflow
  • Der Home-Bias liefert Dividenden