Robo-Advisor sind digitale Vermögensverwalter. Sie nehmen dir die Arbeit rund ums Anlegen ab: Strategie wählen, Portfolio überwachen, regelmässig rebalancieren. Das läuft automatisch im Hintergrund – gesteuert durch Regeln und Algorithmen, nicht durch einen Bankberater. Darum sind sie günstiger als klassische Vermögensverwaltungen, aber auch teurer als eine eigene Verwaltung.
Beispiele für Anbieter sind Findependent, True Wealth, Selma, Descartes oder Alpian.
Wie funktioniert ein Robo-Advisor?
Der Einstieg ist simpel: Konto eröffnen, ein paar Fragen zu Risiko, Anlagehorizont und Einzahlungen beantworten – fertig. Daraus leitet der Robo-Advisor eine passende Strategie ab.
Investiert wird fast immer in ETFs. Der Robo-Advisor überwacht das Portfolio und schichtet um, wenn das Verhältnis von Aktien und Anleihen aus dem Gleichgewicht rutscht. Das passiert regelbasiert, nicht emotional – ein Vorteil gegenüber menschlichen Beratern.
Für wen eignet sich ein Robo-Advisor?
Kurz gesagt: Für alle, die investieren wollen, aber sich nicht selbst um alles kümmern möchten. Wenn du hingegen gerne selbst ETFs auswählst oder sowieso schon ein Depot pflegst, bringt dir ein Robo-Advisor wahrscheinlich keinen grossen Mehrwert.
Was kostet ein Robo-Advisor?
Es fallen zwei Arten von Kosten an:
- Produktkosten (TER der ETFs) – ca. 0.10–0.30%
- Servicegebühr des Anbieters – meist 0.45–1.0% pro Jahr, je nach Anbieter
Damit sind Robo-Advisor günstiger als klassische Vermögensverwaltung, aber teurer als selbst investieren.
Persönliches Fazit: Lohnen sich Robo-Advisor?
Kommt drauf an. Robo-Advisor…
…lohnen sich, wenn:
- du ein «Set-and-forget»-Produkt willst, das sich selber anpasst
- du weniger Aufwand willst und bereit bist, dafür etwas mehr zu zahlen
- du einfach eine Lösung brauchst und dich nicht selbst einlesen oder informieren möchtest
…lohnen sich nicht, wenn:
- du Kosten minimieren willst
- du deine ETFs lieber selbst auswählst
- du dein Portfolio individualisieren willst (z. B. bestimmte Branchen oder einzelne Aktien)
Für mich persönlich kommt ein Robo-Advisor nicht infrage. Mit einem einzigen globalen ETF bin ich bereits breit diversifiziert und extrem günstig unterwegs. Und wenn ich einmal älter werde, ergänze ich einfach einen Anleihen-ETF. Der Aufwand dafür ist minimal.
Übrigens: Wenn du Aktien und Anleihen in einem einzigen ETF möchtest, gibt es auch hier ein Produkt: Beispielsweise mit den LifeStrategy ETFs von Vanguard. Es gibt Varianten mit 20%, 40%, 60% und 80% Aktien.