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Schweizer Stempelsteuer beim ETF-Kauf einfach erklärt

Wer in der Schweiz ETFs kauft, stolpert schnell über einen Begriff, der wenig einladend klingt: Stempelsteuer. Hier erfährst du kurz und einfach, was dahinter steckt.

Was ist die Stempelsteuer?

Die Stempelsteuer ist eine kleine Abgabe, die fällig wird, wenn du über einen Schweizer Broker Wertpapiere kaufst oder verkaufst – also eine Art Transaktionssteuer. Schweizer Broker müssen die Stempelsteuer bei jedem Kauf und Verkauf von beispielsweise ETFs oder Aktien einziehen und an den Staat weitergeben. Damit nimmt er jährlich rund 1.5 Milliarden Franken ein (2020).

Ausländische Broker sind von der Stempelsteuer befreit. Entscheidend ist also der Sitz des Brokers, nicht deine Nationalität.

Wie hoch ist die Stempelsteuer?

Die Stempelsteuer richtet sich nach dem Transaktionsbetrag. Sie beträgt:

  • 0.075% bei ETFs mit Domizil Schweiz
  • 0.15% bei ETFs mit ausländischem Domizil (z.B. Irland)

und fällt sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf an.

Kaufst du also einen ETF für CHF 5’000, beträgt die Stempelsteuer CHF 3.75 für Schweizer und CHF 7.50 für ausländische ETFs. Bei ETFs zählt das Fondsdomizil, nicht der Sitz der Unternehmen im ETF. Das Fondsdomizil ist erkennbar an den ersten zwei Zeichen der ISIN, z.B. «CH…» für die Schweiz oder «IE…» für Irland.

Übrigens: Diese Sätze sind dein Anteil – der Broker muss zusätzlich ebenfalls denselben Betrag bezahlen. Zusammen ergibt das 0.15% bzw. 0.3%.

Muss ich die Steuer deklarieren?

Nein. Der Broker zieht die Stempelsteuer automatisch ab und gibt sie dem Staat weiter. Du musst sie weder deklarieren noch kannst du sie steuerlich abziehen.

Wie kann ich die Stempelsteuer reduzieren?

Ganz einfach: Weniger handeln. Als Buy-and-Hold-Anleger:in spürst du die Stempelsteuer kaum, da sie nur beim Kauf und Verkauf anfällt und nicht wiederkehrend. Häufiges Umschichten oder spontane Strategieänderungen machen sie dagegen spürbar und drücken die Rendite.

Bei ausländischen Brokern entfällt die Stempelsteuer. Dafür kommen andere Punkte dazu, wie fehlendes Schweizer Steuerreporting. Unterm Strich: Nicht überdenken – einfach langfristig investieren. 😉