Viele Schweizer Anlegerinnen und Anleger setzen gerne auf heimische Werte. Man kennt die Firmen, man vertraut dem Schweizer Markt – und es fühlt sich irgendwie sicher an. Aber lohnt sich das wirklich?
Hier zeige ich dir die wichtigsten Schweizer ETFs und wann sie Sinn machen.
Keine Anlageberatung. Dieser Beitrag dient nur der Information und spiegelt meine persönliche Meinung wider.
Was sind Schweizer ETFs?
Schweizer ETFs investieren in Aktien von Schweizer Unternehmen – meist nach bekannten Indizes wie dem SMI® oder SPI®.
- SPI® (Swiss Performance Index): Enthält fast alle börsennotierten Schweizer Firmen – rund 200 Stück.
- SMI® (Swiss Market Index): Enthält die 20 grössten Firmen aus dem SPI
- Weitere Indizes: SMIM® (mittelgrosse Firmen aus dem SPI), SLI® (die 30 grössten Firmen aus dem SPI) und viele mehr.
Schweizer ETF funktionieren genau gleich wie andere ETFs: Sie bilden bestimmte Börsenindizes ab.
Die grössten Schweizer ETFs im Überblick
- iShares Swiss Dividend: Die 20 dividendenstärksten Unternehmen aus dem SPI® (Börsenindex: SPI® Select Dividend 20)
- iShares Core SPI: Bildet den SPI® ab
- iShares SMI und UBS SMI: Bilden den SMI® ab
Eine Liste aller ETF, die in Schweizer Firmen investieren, findest du z.B. auf justetf.com.
Vorteile von Schweizer ETFs
- Du investierst in bekannte Firmen – die meisten kennt man aus dem Alltag.
- Solide Dividendenrendite – viele Schweizer Firmen schütten regelmässig aus.
- Anlage in CHF – keine Währungsrisiken, keine Umrechnungsgebühren.
- Steuerbegünstigt: Du zahlst weniger Stempelsteuer, wenn du in ETF mit Domizil Schweiz investierst (0.075% statt 0.15%). Zudem fallen auf die Dividenden keine ausländischen Quellensteuern an, weil nur Schweizer Unternehmen enthalten sind. Die 35 % Verrechnungssteuer erhältst du zurück, wenn du die Dividendenausschüttungen in der Steuererklärung korrekt deklarierst.
Nachteile und Risiken
- Klumpenrisiko und wenig Branchenvielfalt – Nestlé, Roche und Novartis machen über 45% des SMI® aus
- Schweiz ist nur ein kleiner Teil des Weltmarkts – ca. 2–3 %
- Langsameres Wachstum – Der Schweizer Aktienmarkt entwickelt sich langfristig meist schwächer als der globale Markt, was zu tieferen Renditen als bei einem Welt-ETF führen kann.
Home Bias – sinnvoll oder nicht?
Der sogenannte Home Bias beschreibt die Tendenz, gerne in Unternehmen aus dem eigenen Land zu investieren. Das ist menschlich – aber nicht immer sinnvoll.
- Ja, wenn du einen Teil deines Portfolios bewusst in CHF und in Schweizer Aktien halten willst.
- Nein, wenn du denkst, das sei eine Komplettlösung für den Vermögensaufbau.
Als Beimischung? Ja. Als Hauptanlage? Nein.
Mein Fazit
Schweizer ETFs können eine gute Ergänzung sein – vor allem, wenn dir CHF-Anlagen und Dividenden wichtig sind. Aber: Ein Welt-ETF bleibt die bessere Basis fürs langfristiges Investieren. Schweizer ETFs sind genau das: Eine solide Beimischung und kein Ersatz für globale Diversifikation.
Ich persönlich habe als Teil meiner Strategie rund 10% meines ETF-Portfolios im iShares Swiss Dividend ETF. Den Rest investiere ich in All-World ETFs und gewichte damit den Schweizer Markt bewusst höher, als es seinem Anteil am Weltmarkt entspricht. Der Grund: Ich möchte einen Teil meines Portfolios gezielt in ausschüttende, dividendenstarke ETFs investieren – und dafür eignet sich ein Schweizer ETF für mich besonders gut.